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Irakische Speisen im Offenen Haus

03.02.2025
Medienmitteilung vom 4. Februar 2025

Irakisch essen im Offenen Haus

Im Offenen Haus in St.Fiden wird Multikulturalität gelebt. Während der Wintermonate kochen Menschen aus verschiedenen Nationen einen Znacht und stellen Kultur und Bräuche ihres Herkunftslandes vor. Kürzlich wurden zwei Dutzend Gäste irakisch verköstigt, am Freitag gibt es eine brasilianische Tafelrunde.

Was ist verbindender, als gemeinsam zu essen? Im Offenen Haus an der Greithstrasse in St.Fiden kochen Ausländerinnen und Ausländer Spezialitäten ihres Herkunftslands und bringen anderen Menschen ein Stück ihrer einstigen Heimat näher. Jeweils an vier Abenden in den Wintermonaten stellen sie für bis zu 25 Gäste ein Menü zusammen. Vor oder nach dem Essen erzählen sie von Kultur, Religion und Bräuchen aus ihrer Herkunft. Nächsten Freitag steht ein brasilianischer Abend an, im Januar hat ein irakisches Paar gefüllte Auberginen mit Reis und Linsensuppe gekocht. Die Anlassreihe Internationales Kochen ist einfach gehalten und authentisch. Oder «weit mehr, als nur essen», wie es ein Gast am irakischen Abend Anfang Januar auf den Punkt gebracht hat.  

Politik bleibt aussen vor  
Welche Sprachen spricht man im Norden? Wie viele Christen leben im Irak? Saman Khammu und Salpi Margos stehen an diesem Januar-Freitagabend vor zwei Dutzend Gästen Rede und Antwort. Zuvor haben sie irakisches Essen aufgetischt. Nach der Hauptspeise gab es Mhalabia (Vanille-Pudding mit Pistazien). Beim Servieren bekam das Paar Hilfe von vier Frauen, wovon zwei aus der Ukraine sind, die Wochen zuvor selber gekocht hatten. Nun stehen Saman und Salpi, die mit zwei Töchtern in Wittenbach leben, vor den Gästen und erzählen etwa vom Neujahresbrauch, bei dem man eine süsse Speise aus Aprikosen und Hackfleisch isst – damit das neue Jahr ein Süsses sein möge. Auf politische Fragen wird bei dieser Vorstellungsrunde jeweils verzichtet. So war es auch bei den Ukrainerinnen, die Lieder und Trachten präsentiert hatten, doch einmal nichts vom Krieg in ihrem Land hören wollten.

Bereits vierte Saison
Die Reihe Internationales Kochen wird im Offenen Haus heuer zum vierten Mal durchgeführt. Gestartet wurde noch vor der Corona-Pandemie im Winter 2019/2020. Hinter der Idee steht die 81-jährige Dorothee Gerber, die im Offenen Haus als Freiwillige regelmässig für den Mittagstisch kocht. Da viele Ausländerinnen und Ausländer hier ein- und ausgehen, kam sie auf die Idee des Internationalen Kochens und stiess damit auf fruchtbaren Boden. Sie hat als Kind selber flüchten müssen und hilft heute anderen Menschen mit ähnlichem Schicksal beim Deutsch lernen. Dank ihrer klaren norddeutschen Aussprache kann sie Ausländerinnen und Ausländern bei mündlichen Fragen helfen. Sie unterstützt auch Saman Khammu, der in der katholischen Kirche in Engelburg die Lesung am Werkstags-Gottesdienst vorträgt. Die gelesenen Textstellen nimmt er an wöchentlichen Treffen mit, um sie mit Dorothee Gerber durchzugehen.
Das Offene Haus ist eine Institution der Katholischen Kirche im Lebensraum St.Gallen, wo Angebote wie das Internationale Kochen unkompliziert gefördert werden. Bei diesen Aktivitäten spielt die Konfession oder die religiöse Grundhaltung keine Rolle.
 

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