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Immer mehr Armutsbetroffene werden von hohen Rechnungen überrascht « zurück

Kath SG
Die katholischen Sozialdienste der Stadt St.Gallen haben 2024 ein Rekordjahr mit 2370 Beratungen erlebt. Wie aus der Medienmitteilung hervorgeht, war der Anstieg massiv. 2022 waren es noch 972 Beratungen, im Vorjahr 1598. Besonders die Gesundheits- und Mietkosten treffen die Ärmsten immer härter.

Die Zahl der Beratungen für Armutsbetroffene ist bei den katholischen Sozialdiensten somit bereits im zweiten Jahr hintereinander massiv gestiegen. Immer mehr Armutsbetroffene werden von hohen Rechnungen überrascht, die sie nicht zahlen können – meistens im Bereich der Gesundheit und Miete. Auch Nebenkostenabrechnungen werden immer häufiger zum Problem, heisst es im Communiqué.
Das Resultat: Die Sozialarbeiter der katholischen Sozialdienste eilen von einer Beratung zur nächsten. Im vergangenen Jahr waren es 2370: Rekord. Bereits im Jahr zuvor war der Anstieg von 972 auf 1598 schwierig zu bewältigen, schreiben die katholischen Sozialdienste. In den Vorjahren lag die Zahl der Beratungen stabil bei mehr oder weniger 1000.

Die katholischen Sozialdienste helfen allen Menschen; unabhängig von Herkunft und Religion. Im Jahre 2024 konnten gemäss interner Statistik 488 Einzelpersonen, Paaren, Familien oder Alleinerziehenden Unterstützung geboten werden. Im vergangenen Jahr lag die Zahl noch bei 354. Das entspricht einem Anstieg von 38 Prozent.

Die Beratungen verlaufen teilweise ganz unterschiedlich. Manche Fälle ziehen sich über Monate, bei einigen genügen eine oder zwei Beratungen. 250 Klientinnen und Klienten brauchten 2024 drei oder mehr Beratungen. Manchmal erschwert die Sprache die Verständigung. Die Sozialdienste können sich keine eigenen Dolmetscher leisten. «Manchmal helfen uns IT-Tools, manchmal kommen Bekannte der Klienten als Übersetzer mit», wird Franz Niederer, Leiter des sechsköpfigen Sozialdienste-Teams, im Communiqué zitiert.

Die Mitarbeitenden helfen den Armutsbetroffenen nicht nur mit Informationen und Abklärungen, sie versuchen so unbürokratisch wie möglich die finanzielle Not der Klientinnen und Klienten zu lindern. Im vergangenen Jahr konnten sie 277‘660 Franken ausbezahlen. Dreiviertel der Unterstützungsbeiträge wurden bei Stiftungen eingeholt. 17 Prozent der Beiträge stammten von den Pfarreien aus der Stadt, Abtwil-St.Josefen und Engelburg. Neun Prozent wird mit Spenden und sonstigen Beiträgen gedeckt.
Obwohl die Hilfeleistung unbürokratisch funktioniert, klären die Mitarbeitenden die Umstände der Armutsbetroffenen genau ab. Rechnungen werden beispielsweise direkt über die Sozialdienste beglichen, damit der zweckbestimmte Einsatz der Hilfeleistung sichergestellt ist.
(pd/arc)

«TAGBLATT» 13.03.2025
 
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